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Art Modern 7: Kunst und blauer Dunst

Das Rauchen ist aktuell ein Thema an dem sich die Geister scheiden. Soll man nun in Lokalen noch rauchen dürfen oder nicht? Unabhängig davon wird das Rauchen im privaten Bereich wohl noch lange erlaubt und beliebt bleiben. Aber wer will schon eine schnöde Zigarettenpackung mit den unsäglichen Abschreckungsbildern auf seinem Couchtisch liegen haben? Da bietet sich ein „Raucherset“ an, das zum Nikotin- noch den ästhetischen Genuss bietet. Drei kleine Suchtmitteldöschen, bietet die kommende Auktion „Art Modern 7“ der Austria Auction Company, eines davon sogar entworfen von der Bauhaus-Designerin Marianne Brandt, Schülerin von László Moholy-Nagy in Weimar und später stellvertretende Leiterin seiner Metallwerkstätte am Bauhaus Dessau. Von ihr gibt es in der Auktion übrigens noch weiter Objekte, z.B. eine Deckelbox. Das Bauhaus ist übrigens noch mit zwei Entwürfen des Erfinders des modernen Stahlrohrmöbels und „Bauhäuslers“ Marcel Breuer vertreten.
Im Bereich der moderat bepreisten bildenden Kunst überwiegt das Angebot österreichscher Künstler*innen, angeführt von Arnulf Rainer, von dem sieben Litografien bzw. Radierungen in der 190 Lose umfassenden Auktion angeboten werden.
Zahlenmäßig am stärksten vertreten ist allerdings Andreas Leikauf, dessen Anfänge seiner Schrift-Bilder, mit denen er pointierte Gesellschaftskritik übt, in zwei Losnummern zusammengefasst wurden. Insgesamt 52 Papierarbeiten aus den Jahren 1994 bis 2000 zeigen Arbeiten eines offensichtlich „angry young man“.
Einen Gegenpol dazu bilden zwei streng geometrische Leinwände von Esther Stocker aus den Jahren 1997 und 1999. Mit einem Schätzpreis von € 9.000 - 12.000 zählen sie auch zu den hochpreisigen Arbeiten der Auktion, übertroffen nur von einem unbetitelten Werk Otto Muehls aus dem Jahr 1983, (€ 40.000 - 50.000).

Interessant aus den internationalen Positionen sind drei Werke (Schätzpreise zwischen 1.800 und 4.000 Euro) des hierzulande wenig bekannten Leonid Borisov, einem in Russland wichtigen Vertreter der geometrischen Abstraktion und des Readymade. Borisov, der 2013 an einem Herzinfarkt in St. Petersburg verstarb, war eigentlich ausgebildeter Elektrotechniker, wandte sich jedoch in den 1970er Jahren der Kunst zu und war lange Teil der „inoffiziellen“ Kunstszene Russlands. Anerkennung folgte mit Ausstellungen und Ankäufen der State Tretyakov Gallery, Moskau, dem State Russian Museum und dem State Hermitage Museum, beide St. Peterburg, sowie dem Moscow Museum of Modern Art. Weitere, meist grafische Werke internationaler Künstler kommen u.a. von Joseph Beuys, Per Kirkeby, Joan Miro und Günther Uecker.

Etwas Besonderes für Musikliebhaber ist ein Grammophon zur Raumklangsimulation das wohl 1925 produziert wurde. Das Abspielgerät arbeitet mit zwei Tonarmen mit je einer Schalldose, die den Eindruck plastischen Hörens vermitteln.

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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Art Modern 7
13.06.2019 17:00

Austria Auction Company
1010 Wien, Singerstraße 16
Tel: +43 664 3001256
Email: office@austriaauction.com
http://www.austriaauction.com/


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