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Zona MACO, Material Art Fair und Art Week in Mexico City

Neben den Design- und Modeevents, die in Mexico City boomen, ist es seit 2011 die Zona MACO, die Besucher von weit her anreisen lässt. Museumskuratoren aus den USA sind ebenso gekommen wie Sammler aus Russland. Europäer sind allerdings rar. Bei den zahlreichen, die Messe begleitenden Brunch-, Lunch- und Dinnereinladungen findet man sich in den wichtigsten Institutionen wieder. Die Galeristen und Museen haben mit viel Eigenengagement ein sehr gastfreundliches Programm zusammengestellt. Als Besucher kippt man sehr schnell in die lokale Kunstszene, was vielleicht auch am überall angebotenen Corona und Tequila liegt.

Österreichische Galerie nimmt übrigens keine an der Zona MACO teil. Und doch ist Österreich auch in Mexico City vertreten – werden doch Arbeiten z.B. von Wolfgang Paalen, Christian Rosa und Egon Schiele zum Verkauf angeboten. In der Antique Section, dem Zona MACO Salon findet man feinsten Jugendstil, koloniales Erbe und selbst Büsten von Marie Antoinette. Spannend sind aber vor allem die lokalen Künstler*innen, die sich zwischen Anish Kapoor, Christo und Andy Warhol in der Contemporaneo-Zone behaupten.

Die MAIA Contemporary Galerie zeigt Ravi Zupas "Love Thy". Er verpackt historische Vorlagen in Collagen, die politische und religiöse Themen zum Inhalt haben. Arnoldo Coen, den die LS / Galeria vertritt, porträtiert den mexikanischen Revolutionshelden Emiliano Zapata in zahlreichen Werken. Die Galeria Hilario Galguera wartet mit einer Hommage an den im Vorjahr verstorbenen mexikanischen Künstlers Gilberto Aceves Navarro auf. Vor seinem Tod arbeitete er an einer nicht vollendeten Kreuzigungsserie nach Vorlage des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald.

Mexico City Art Week braucht Durchhaltevermögen

Mexico City zur Art Week benötigt eindeutig Durchhaltevermögen - das Zusatzprogramm ist wirklich wert gesehen zu werden.
Das MUNAL (Museo Nacional de Arte) setzt sich mit der Frage Originalmente Falso, also mit Fälschungen am Kunstmarkt auseinander und zeigt die Problematik des Auktionsmarktes auf. Zudem beherbergt das Museum auch die Wandgemälde - die sogenannten murals - von Diego Rivera, Jose Clemente Orozco und David Alfaro Siqueiros. 

Diego Riveras große Leidenschaft waren die frühen Hochkulturen in Mittelamerika. Ein Großteil seiner Sammlung, welche über 2.000 Objekte umfasste, ist in dem von ihm gegründeten Museo Anahuacalli ausgestellt. Das einem Tempel nachempfundene Museumsgebäude entführt in die prähispanische Zeit.

Im Übrigen sind Diego Rivera und Frida Kahlo in der ganzen Stadt präsent. Sowohl in den Museen mit ihren Werken wie auch in der Gegenwarts-Kunstszene, im Design (Mexico City war 2018 übrigens Weltdesignhauptstadt) und auch am Souveniermarkt.

Eine weitere Persönlichkeit, die in der Stadt Spuren hinterlassen hat, ist der Pritzker Preisträger Luis Barragan, dessen letzte Wirkungsstätte unter UNESCO Protektorat steht. Die Casa Barragan erinnert mit ihren vielschichtigen Raumkonzepten an die Bauhausarchitekten. Angeleht an die mexikanischen Haciendas hat er die Räume gestaffelt und mittels Licht- und Schattenspielen inszeniert.

Zu seinem engsten Freundeskreis gehörte auch Josef Albers, von dem zwei (mittlerweile Kopien) Hommagen an das Quadrat in den Räumlichkeiten hängen.

Für das Begleitprogramm ist auch die Galerie Hinterland aus Wien angereist und zeigt in der Galeria Enrique Guerrero ein hosted project . In der von Gudrun Wallenböck kuratierten Ausstellung Patrimonio / heritage zeigt sie Werke von Adela Goldbard, Ali Kazim, Fatoş İrwen und Vooria Aria.

Neben der Zona MACO und den Sideevents gibt es auch Satellitenmessen. An der Material Art Fair nahmen auch drei österreichische Galerien teil. Emanuel Layr, der auch im Komitee der Messe sitzt, ist mit Werken von Lena Henke und Tillman Kaiser vertreten. Sophie Tappeiner ist mit einer Installation von Angelika Loderer angereist. In der projects section zeigt new jörg Axel Koschier und Stefan Reiterer.

Mehr Texte von Iris Stöckl

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