Werner Rodlauer,
Wer wählt, zählt – meint die Angewandte
Eigentlich halten sich öffentliche Institutionen traditionsgemäß aus Wahlkämpfen heraus. Angesichts der kommenden Wiederholung der Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten, hat die Universität für angewandte Kunst in Wien zu einer Stärkung der Demokratie in Österreich aufgerufen. Das am Gebäude der Angewandten am Stubenring angebrachte Transparent soll dazu aufrufen, am 4. Dezember vom Wahlrecht Gebrauch zu machen - nicht mehr, nicht weniger.
Die Kandidaten Alexander van der Bellen und Norbert Hofer haben im Wahlkampf wenig über ihr Verhältnis zur (zeitgenössischen) Kunst gesagt, jedoch wirken im Personenkomitee von Alexander viele Künstlerinnen und Künstler mit, während Norbert Hofer vor allem durch seine Aussage aufgefallen ist, sein Lieblingsmaler sei Odin Wiesinger. Wiesinger malt gerne mal Chargierte und ist selbst Mitglied in einer schlagenden Burschenschaft.
„Die Universität für angewandte Kunst Wien ist eine öffentliche und öffentlich finanzierte Universität. Als solche teilt und fördert sie die Werte einer aufgeklärten Demokratie. Sie stellen die Grundlage unserer Bildungsarbeit dar. Das Wahlrecht für jede einzelne Staatsbürgerin und für jeden einzelnen Staatsbürger verkörpert u.a.m. die Werte der Aufklärung. Dieses Recht muss ausgeübt werden, um Demokratie mit Leben zu erfüllen. Deshalb ruft die Angewandte öffentlich auf, am 4. Dezember zur Wahl des Bundespräsidenten zu gehen und dadurch unsere Demokratie zu stärken.“, schreibt die Angewandte in ihrer Presseaussendung und es dürfte den meisten wohl klar sein, dass es eine wahre Freiheit der Kunst nur in einer aufgeklärten und nicht polarisierenden Gesellschaft geben kann.
Am 4. Dezember wählen zu gehen und dabei die Notwendigkeit einer lebendigen und freien Kunstszene für die Entwicklung der Gesellschaft nicht zu vergessen, das kann auch das artmagazine allen Kunstinteressierten empfehlen.
Mehr Texte von Werner Rodlauer